Gisbert zu Knyphausen

Ich muss jetzt mal wieder eine kleine Werbepause einlegen. Denn der Mensch da, namens Gisbert zu Knyphausen singt:

„Ich bin schon lang nicht mehr auf der Suche nach dem Sinn. Denn er wird sich immer verändern. Und ich weiß ziemlich genau was ich bin, aber nicht wo das hin will. Und das find‘ ich gar nicht so schlimm.“ (Der Blick in deinen Augen).

Oder auch: „Manchmal glaube ich, dass ich zu langsam bin für all die Dinge, die um mich herum geschehen. Doch all die Menschen, die ich wirklich, wirklich gerne mag, sie sind genauso außer Atem wie ich.“ (Sommertag)

Ich könnte jetzt immer so weiter machen, dann stünden hier irgendwann Gisberts komplette Texte, denn (beinahe) alles davon ist zitierenswert, aber noch schöner sind die Texte dann doch mit seiner Musik. So schön, dass mir dazu schlichtweg die Worte fehlen, Gisbert zu Knyphausens Lieder treffen irgendwelche Nerven, verschaffen Gänsehaut und sonstige Schauder, bringen teils Augen fast zum Überlaufen und Münder zu einem (mehr oder minder) schmerzlichen Lächeln, machen verzücken und freuen, tun jedenfalls jede Menge mit einem und dann wird man sie nicht mehr los.

Die Krankheit breitet sich wie eine Kontaktallergie aus, wenn man sich durch die mySpace-Seite hört, dann klebt man schon an der süß-schmerzliche Sucht, aber das ist bei weitem noch nicht alles: es lohnt sich wirklich, wirklich sich auch die ganze Platte zu kaufen, darauf findet man 12 Lieder und einfach jedes davon ist ein Juwel, keine Minute verschwendet beim Anhören und Hinhören und Wiederhören und Immerwiederhören. Ich kaufe ja auch immer seltener CDs, aber selten war ich zufriedener damit, dass ich es getan habe.

Gisbert zu Knyphausen-Hören ist wie Füße im Sand vergraben oder wie die Wange an warmes Holz legen.

So steht es hier und das trifft es ziemlich gut. Das ist eigentlich schon alles, was ich dazu sagen kann und wollte, macht euch selber ein Bild, hört rein, schaut euch meinen hochadligen Altersgenossen (das ist nämlich kein Pseudonym, sondern sein echter Name) an, z.B. hier wenn er „Sommertag“ singt:

Und gleich noch ein Video, damit ihr auch schön süchtig werdet und das Album kaufen müsst, daran führt wirklich kein Weg vorbei (und nein, ich bin nicht bestochen worden, kein bisschen, nur begeistert), hier „Verschwende deine Zeit (Gisbert Blues Nr.135)“:

Noch mehr Videos („Kleine Ballade“ und „Gute Nachrichten“) gibt es hier bei neueHelden.tv zusammen mit Bildern und einem Podcast, zwei weitere Videos in der Solo-Version findet man beim musikexpress. Mehr Infos zu Gisbert zu Knyphausen gibt es im Blog von Omaha-Records und damit ihr nicht denkt, dass ich alleine spinne: begeisterte Stimmen meldeten sich u.a. schon bei Intro (hier auch eine Plattenkritik und ein Interview zusammen mit Kettcar/Marcus Wiebusch), im Spiegel und bei der Roten Raupe (wo man auch einen Song gratis downloaden kann) oder hier oder hier oder sehr schön auch hier.

Das ist dann auch schon der einzige Haken an der Geschichte: ein Geheimtip ist Gisbert leider nicht mehr, so richtig ‚für sich haben‘ (wie man es sich bei diesen Texten manchmal wünscht) kann man ihn also nicht mehr.

6 Comments for “Gisbert zu Knyphausen”

bosch

says:

Ach nee, der ist ja richtig berühmt. Habe den diese Woche kurz in ’ner Kneipe kennengelernt. Machte einen ganz sympathischen Eindruck – wenn nur das mit dem Popkurs nicht wäre, das ist mir irgendwie suspekt. Musik klingt trotzdem ganz gefälig (oder gerade deswegen?) Sei’s drum, ich werde da mal etwas intensiver reinhören.

Sprachspielerin

says:

Tu‘ das, Popkurs hin oder her (was für ein Popkurs? Muss ich überlesen haben…), die Texte sind wie gesagt wirklich, wirklich ausgezeichnet und gar nicht gefällig, intensiv zuhören lohnt sich…

Und schon wieder dieses Gefühl: man sollte doch nach Hamburg ziehen! Ein Ort, wo man so eben mal Gisbert zu Knyphausen in der Kneipe trifft… *neid*

aberhallo

says:

Das mit dem Popkurs braucht wirklich nicht suspekt stimmen. Das waren persönliche Interessegründe, die nichts mit Berühmtwerden-Wollen zu tun hatten und alles in allem auch nicht seine Welt waren. Nur mal so.

Sprachspielerin

says:

Aha, interessant. Mir war das ja auch nie sonderlich suspekt, ich sehe durchaus ein, dass man bei sowas dennoch einiges lernen kann und dabei eben so seine Erfahrungen macht, die dann auch nicht schaden. Solange die eigene Musik dabei also nicht zu Schaden kommt: wieso nicht! Und Gisbert hat das offensichtlich ja sehr gut ‚überstanden‘! 😉

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