Zum Zug kommen

Zum Zug kommen

Sie rannte in Richtung der Gleise, schob sich durch die Menschenmenge, quetschte sich durch, mit ihrer großen Tasche über der Schulter. Eilig warf sie einen Blick auf die Anzeigetafel, um sich zu vergewissern, lief dann schnell weiter.

Da war er: Ihr Zug! Jetzt musste sie nur noch den richtigen Wagen finden, das richtige Abteil. Sie rannte am Zug entlang, wollte sich nicht drin durch den engen Gang pressen, das dauerte zu lang, lief lieber draußen, eilig, ganz hinten erst, wie immer!

Hier blieb sie stehen. Geschafft. Sie blickte auf, die Tür war geöffnet, jetzt musste sie nur noch einsteigen. Sie lächelte. Bologna, was für eine großartige Stadt!

Sie atmete tief ein und drehte sich um. Sie schlenderte zurück, die Tasche über der Schulter. Den Zug entlang, dessen Türen sich schlossen. Zurück in die große erleuchtete Halle mit all den Menschen und dem Lärm, dem wohligen Durcheinander, wieder zur Anzeigetafel.

Dort suchte sie sich ihr nächstes Ziel: Rom, Venedig, Budapest, Hamburg, Paris? In jeden dieser Züge konnte sie steigen, in jeden. Schnell entschied sie sich. Sie lächelte und eilte zu ihrem Gleis.

Was für ein Leben!