Fenster zum Meer

Fenster zum Meer

Ich wünsche mir eine Tasche mit einem Fenster zum Meer. Ein Fenster zum Meer, transportabel wie ein Bilderrahmen.

Die Tasche wäre gelb mit rosa Blumen.

Und ich könnte, jederzeit, das Fenster herausnehmen und aufs Meer starren, auf Glätte, Kräuseln, Wellen; könnte vielleicht sogar das Fenster öffnen, die Brise schnuppern, den Wind atmen und im Rauschen versinken wie in einem Kissen.

Und irgendwann, irgendwann würde ich vielleicht einfach durchs Fenster steigen, auf die andere Seite.

Weil

Weil

Er sagt: „Du bist unglücklich.“ Und er hat Recht, obwohl ich selbst es kaum weiß.

Er sagt: „Ich weiß, was du willst.“ Obwohl ich’s mir selbst kaum einzugestehen wage.

Manchmal kennt er mich besser als ich mich selbst und kann in Worte fassen, wozu ich nicht den Mut habe.

Deshalb das. Immer wieder.

Übrigens kennen wir uns heute seit zwölf Jahren. Und sind seit gut sechs verheiratet. Wie viel Glück ich doch habe!