
kurze Schritte
denk nur an den nächsten Schritt, mach nur kleine Schritte, nicht die Länge deiner Schritte zählt, sondern die Zärtlichkeit, wie du den Boden liebkost mit der Weichheit kurzer Schritte.
denk nur an den nächsten Schritt, mach nur kleine Schritte, nicht die Länge deiner Schritte zählt, sondern die Zärtlichkeit, wie du den Boden liebkost mit der Weichheit kurzer Schritte.
ich erinnere wie ich im bett liege, erwacht spät an einem späten sommermorgen das sonnenlicht draußen gebrochen von einem fensterladen das pfeifen der schwalben das summen einer fliege der duft der täglichen hitze wie ich die augen geschlossen halte liegen bleibe, träumend von leseabenteuern in der sommerferienunendlichkeit
wenn du alles hinter dir lässt: familie, freunde, beziehungen, job, zuhause, verpflichtungen und weit weg gehst, dann bist du frei einen moment lang, bis du den mund aufmachst und von dir erzählst die einzige freiheit, die ich kenne, ist wenn ich im wasser meine schwimmhäute spreize, wenn ich im wald meine schwingen weite oder in …
manchmal fühl ich mich frag:mentiert in tausend Bruch:stücke un:voll:stän:dig in Frag:e gestellt; stotternd doch dann erkenn ich in jedem Splitter ein Fragment im Mosaik meines Lebens, ganz genau passend
den schuppenpanzer vom herzen abfallen lassen, mit nackter seele über die wiese rennen, in den see springen, unter-wasser-leuchten
Einmal nur allein bei Nacht durch dieses gottverdammte Städtchen gehen ohne Sorge. Einmal nur allein die Unterführung nutzen, am Bahnsteig stehen, im Nachtzug reisen ohne Sorge. Einmal nur allein trampen, vagabundieren, in die Wildnis wandern, im Wald biwakieren ohne Sorge. Die Freiheit ist männlich. Immer noch.
vor dem fenster die unscheinbare amsel, deren umarmung ich ersehne, ihre flügel- spitzen sanft um meinen rücken geschlossen, meine flugmuskeln kitzelnd
halt deine seele in den händen, glatt und kühl wie ein fisch, glitzernd und glänzend das wasser fließt so oder so, ungelenkt unaufhaltsam nicht am rand stehen, zuschauen, zögern, festhalten, sondern hineinspringen, deine seele schwimmen lassen, die schleusen öffnen, dich treiben lassen in leichtigkeit
vor der Wand am Ende einer Sackgasse bleib stehen, verharre betrachte, staune und liebe sie, auch sie gehört zum Weg dann kehre um
berühre mich wie ich das moos berühre das herz in den fingerspitzen küsse mich wie ich vom wildbach trinke lang und klar umarme mich wie ich die fichte umhalse voll ehrfürchtigem staunen entblättere mich wie der wind die buche sanft im herbst schmiege dich an mich wie der fuchs sich in seinen blätterbau schmiegt und …