Traumwandler
ich verträume die tage
im wahrsten sinne, ich wandle
tage in träume
bis die tage
alle fort sind, bis
nur noch die träume
übrig sind
und die sehnsucht
nach ihrer erfüllung, doch
die tage
reichen dann
nicht mehr
ich verträume die tage
im wahrsten sinne, ich wandle
tage in träume
bis die tage
alle fort sind, bis
nur noch die träume
übrig sind
und die sehnsucht
nach ihrer erfüllung, doch
die tage
reichen dann
nicht mehr
und ich habe nur: sonnencreme im gesicht, zwei pakete unterm arm und die hoffnung, dass sich jemand freut, wenn ich heimkomme, aber katzen können ihre freude gut verbergen
heute bin ich traurig und alles nützt nichts, nicht die sonne, kein kuss, kein gedicht. im gegenteil, alles, was sich hervortraut, ist schuld: sonne kuss gedicht
4:26 hier liegen wir mein Kopf auf deinem Herzen . lauschen . . nichts . . . __________________________________________ lange worte im Dunkeln geschrieben dein Herzschlag, dein Atemzug ins Dunkle geschrieben . ich denke: es sind schon lange Worte Herzschlag; Atemzug . . für einen Toten . . .
Rück kehr, keuch husten, aus der weite ins enge und grau, him mel und seele und immer regen in häuser schluchten, an kunft und immer sehn sucht nach blau
meine liebe zu kopfbahnhöfen zum ankommen, nicht auf durchreise, meine liebe zum endgültigen, hindert mich ein boot zu sein, ein treiben, ein lichtstrahl im ungewissen
die regale voller marzipanschweine, elisenlebkuchen, rotkohl und blaukraut; dazwischen hockt die traurigkeit, die kostet nichts und ist inklusive ich lege sie zu den andren sonderangeboten sie darf mit nach Hause; bleiben
Er trat von hinten zu ihr ans Grab. Ein Hügel aus frischer Erde bedeckte es. „Susanne?“, fragte er leise und ernst. Sein Blick war trocken, ihre Augen waren Wasser. Er zog seine dunkle Mütze vom Kopf, mitgenommen wie er selbst. Susanne raffte ihren Mantel enger um die Taille, fror im sonnenlosen Oktoberwind, die Blätter fielen. …
Was ist das, was mich anrührt, ein kalter hauch von jenseits des flusses, ein stilles sehnen nach ruhe, freundschaft und stillstand, nach dem ankommen am knisternden herdfeuer nach der flucht. Wie kommt es, dass so viele nur die eigenen fluchten verstehen, vollzogen in gedanken, worten und taten, doch nicht die der andern, die ankommen, gejagt …
Sie ist eiskalt und schreit, macht traurig und krank, sie lähmt und betäubt, zerrt und klagt, die Einsamkeit macht alle gleich. Und doch ist jeder anders einsam. Aber wenn sich die Einsamen zusammenschlössen, zur Armee der Einsamkeit, vielleicht fände jeder einen, der einsam ist, wie er. Beitrag zum #frapalymo am 20nov18 mit dem Impuls „einsam“.