
Stammeln
alles wäre einfacher, wenn ich Musik könnte und zu tanzen wüsste, es verstünde Herzen zu berühren mit Klang und Körper, statt nur Worte zu stammeln
alles wäre einfacher, wenn ich Musik könnte und zu tanzen wüsste, es verstünde Herzen zu berühren mit Klang und Körper, statt nur Worte zu stammeln
Rück kehr, keuch husten, aus der weite ins enge und grau, him mel und seele und immer regen in häuser schluchten, an kunft und immer sehn sucht nach blau
nur wind in peitschender sonne nur ich in gleißender freiheit sommer atmend
ein angebot am himmel abzulesen, dem grau-weiß-karierten, an den immerfernen glimmstreifen, abzulesen an allen horizonten ein angebot
meine liebe zu kopfbahnhöfen zum ankommen, nicht auf durchreise, meine liebe zum endgültigen, hindert mich ein boot zu sein, ein treiben, ein lichtstrahl im ungewissen
wenn ich wäre der letzte Mensch auf Erden allein und entpflichtet dann dennoch weitermachen, weiterlachen schreiben wie atmen atmen wie schreiben und niemand könnte mich mehr aufhalten, anhalten, überfordern oder überfahren
leuchtendes Weiß aus sonne und schnee vor dem fenster und ich weiß nicht, was ich dem noch hinzufügen kann jeder gedanke macht das Weiß nur grauer
heim werken wie: nach Hause sich abschotten, abdichten, einpuppen, einmummeln, einigeln, einaustern einschneckhausen und einsiedlerkrebsen heim werken wie: nach Hause, sich Heimat schaffen in sich sich nach Hause werken und einhausen ins Selbst für sich sein, bei mir sein, eingehaust ich sein
schmerzhaftes gespür für sprache lästige liebe zur grammatik verwundet werden von verstößen trauern um den tod des genitivs leiden mit verpatztem passiv weinen um jedes verhunzte wort deutschlehrerelend
die regale voller marzipanschweine, elisenlebkuchen, rotkohl und blaukraut; dazwischen hockt die traurigkeit, die kostet nichts und ist inklusive ich lege sie zu den andren sonderangeboten sie darf mit nach Hause; bleiben