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Die Sprachspielerin Die Sprachspielerin

Randnotizen, Page 2 Kategorie

Musik für sich

Heute habe ich mal wieder ein sehr bemerkenswertes Zitat in Alban Nikolai Herbsts Arbeitsjournal gefunden, wo dieser schreibt: Wäre ich Musiker geworden, wäre ich zumindest latent autistisch. Das liegt daran, daß man Musik für sich ganz allein spielen kann, es kommt auf Publikum nicht an; Literatur ist anders, sie kommuniziert i m m e r, …

Die Dauer des Sterbens

„Man sollte sich mit alten Menschen versöhnen, die jederzeit plötzlich sterben können“, sage ich und meine meine Großmutter. „So schnell stirbt man nicht, Du siehst doch, wie lange das dauert“, sagt mein Vater und meint meinen Großvater. Die Dauer des Sterbens ist unvorhersehbar.

An den Sommer

An den Sommer

Ich will das Summen der Bienen, das Brummen der Hummeln und das Zirpen der Bein an Bein wetzenden Grillen, ich will das unablässige Getöse der Insekten, das die heiße, staubige Luft erfüllt und zum Vibrieren bringt, ich will das Klagen der Schwalben und Gurren der flügelschlagenden, liebestrunkenen Tauben, ich will den Gesang der Nachtigallen am …

Der Anfang von etwas

Ich liebe den Anfang von etwas, diese unüberbietbare Neugier und Offenheit, dieses Hungrige und Gierige, diese Unersättlichkeit, dieses Sich-Hingeben ans Neue, dieses Überwältigt-Sein, diese absolute Begeisterung und Leidenschaft. Ich liebe das Ende von etwas, die neuerlichen Gefühlsaufwallungen und die wiedererweckte Leidenschaft, die Befriedigung oder Tragik, den Schmerz und die Tränen oder das Glück und den …

Großmutter

Meine Großmutter sagte früher immer über sich und meinen Opa: "Wenn einer von uns mal stirbt, dann ziehe ich in unser Wochenendhaus aufs Land." Sie ist lange vor ihm gestorben.

Draußen

Ich habe meine Gedichte in einen Umschlag gesteckt,dunkel und tief,ihn zugeklebt und sie hinaus geschickt in die Welt,ganz alleineund jetzt fürchte ich, dass sie frieren und sich fürchten.Hätte ich doch besser ein gepolstertes Kuvert genommen,in dem sie warm und weich ruhten,aber jetzt sind sie draußen in Sturm und Kälte, der wiedergekehrten,und ohne mich.Doch sie sind …

Grimassen

Die alte Frau, die mir entgegenkommt, mit so angestrengtem, verkniffenen Gesicht, jeder Gesichtsmuskel ist angespannt, als müsse sie gegen starken Wind anrennen, so dass ich ganz erstaunt schaue und höre, wo er denn sei, dieser Sturm, gegen den sie kämpft, aber ohne Ergebnis. Und die Alte an der Supermarktkasse, die immer wieder die Lippen nach …

Archäologie

Was ich mir immer wieder überlege, wenn ich über archäologische Funde lese, bei denen neben der Herdstelle, also mitten im Wohnzimmer, Scherben, kaputtes Werkzeug und haufenweise abgenagte Knochen gefunden werden: haben die Leute denn damals ihren Müll nicht vor die Tür gebracht? Alles Messies, oder wie?

Krümmung

Die alte Dame in der mausgrauen Jacke, deren Stoff zwischen den Schultern gedehnt wird von ihrem großen Buckel, der sie niederdrückt und krümmt, den Oberkörper fast waagerecht hinabpresst, sodass sie nicht geradeaus blicken kann, nur nach unten, hin zu den rentnerbeigen Stiefeln, die sie modisch über der Hose trägt und die einen zehn Zentimeter hohen …

Außer Kontrolle

Diese unbegründete Furcht, in Bibliotheken oder an anderen ganz stillen Orten, plötzlich laut zu sprechen oder laut zu lesen oder überhaupt ein unkontrolliertes Geräusch von mir zu geben, ohne es selbst zu bemerken, lässt mich immer wieder aufsehen, ob mich andere gerade mit seltsamen Blicken mustern. Diese irrationale Angst, im Kino, im Theater bei laufender …

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