Das BarCamp München 08

Ein Bloggertreffen oder BarCamp ist ja immer ein wenig so, wie ein Klassentreffen im besten Fall sein kann. Man sieht viele nette Leute, mit denen man jede Menge gemeinsam hat, tauscht sich aus, plaudert, isst zusammen, trinkt und feiert. So war es auch dieses Mal beim BarCamp Munich 08, das dieses Wochenende (11./12.10.) stattgefunden hat. Es gab Sessions zu allen möglichen und unmöglichen Themen (u.a. auch Zaubern und Kartenspielertricks, sehr beeindruckend!) und daneben noch viel Zeit, einfach Leute kennenzulernen und zu reden. Ich habe einige nette Mädels vom FrauenBarCamp wiedergesehen und auch andere Menschen, die ich von Bloggertreffen kannte und natürlich auch viele andere kennengelernt.

Besonders abends auf der Party gab es noch viele spannende Gespräche, u.a. mit einem Literaturluder. Außerdem habe ich mal wieder ausführlicher mit Robert Basic gequatscht, den ich ja schon bei meinem allerersten Bloggertreffen, als ich noch ein echter Frischling war und dieses Blog gerade erst (einen Tag vorher) gestartet hatte, kennenlernen durfte. Und was soll ich sagen: der Idealismus und die Begeisterung für die Sache von Robert sind einfach immer wieder erfrischend und gehen mir wirklich ans Herz, so ein großartiger, warmherziger A-Blogger, unglaublich! Auch wenn es nicht ganz leicht ist, wenn einem da jemand sagt: „Mach‘ doch einfach was Du willst, das schaffst Du schon, kümmere Dich nicht um Geld, sei mit Herzblut dabei, dann wird alles gut!“ Stichwort: Referendariat. Das muss man dann erstmal verdauen. Ja, ich bin und bleibe Robert-Basic-Fan.

Außerdem war es für mich dann auch tatsächlich so ein bisschen wie bei einem Klassentreffen, denn es war auch Michael Praetorius da, der mit mir eine Zeit lang in einer Klasse war, den ich dann aber völlig aus den Augen verloren hatte. Das ist dann schon lustig, wenn man sich nach Jahren (Jahrzehnten?) auf so einer Tagung trifft und also irgendwie in der selben Spinner-Ecke gelandet ist. Man verzeihe mir, aber BarCamper sind ja nun wirklich alle ein bisschen verrückt. Und das ist gut so. Genau das ergibt diese aufregende aber auch warme, sehr offene Familienatmosphäre, die ich an solchen Treffen so schätze!

Gut, aber zurück zu Michael Praetorius, der hat nämlich ein Video zum BarCamp gedreht und mich dazu gleich am ersten Morgen geschnappt und vor der Kamera interviewt (ich komme so ab Min. 1:30 dran). Dafür, dass das wirklich mein allererstes Interview überhaupt war, finde ich es nicht einmal so katastrophal oder was meint ihr? Ich war nur ein wenig irritiert, als ich nochmals erzählen sollte, was ich zuvor schon vor der Kamera beantwortet hatte…


BCMUC08 from Michael Praetorius on Vimeo.

Gefilmt hat uns Hartmut, ein Kollege von Michael, mit dem ich dann auch noch auf der Party ins Gespräch gekommen bin, ebenfalls ein total interessanter und netter Typ (im Video oben der mit den Hasenohren), der Industriefilme macht und mir wärmstens ein Münchner Marionettentheater für Erwachsene, das ‚Kleine Spiel‚, empfohlen hat, das ich in nächster Zeit sicher mal besuchen werde, zumal dort gerade Brecht gegeben wird!

Also mein Fazit: Das Essen war nicht so gut wie beim FrauenBarCamp, aber das war ja ohnehin nicht zu toppen, und für meinen Geschmack waren es dann doch ein bisschen zu viele Leute. Bei 400 verliert man dann doch leicht den Überblick und es ist immer schade, wenn man nicht mit allen reden kann. Und dennoch: wunderbar, es hat sich wirklich gelohnt und ich werde bei jedem Bloggertreffen in München auf jeden Fall dabei sein, weil es einfach so viel zu entdecken und so viele interessante Menschen kennenzulernen und wiederzutreffen gibt.

Eine Sammlung von Berichten zum BarCamp entsteht hier.

11 Comments for “Das BarCamp München 08”

Faustus

says:

Cool. Komisch, dass ich zwar seit 2000 blogge, mir diese ganze Szene aber nie näher gekommen ist. Ist vielleicht auch meine Schuld. Habe das nicht mal mitbekommen, mit dem Barcamp. Dabei wohn ich doch auch in München. *Seufz*

Sprachspielerin

says:

Hm, man muss sich einfach mal trauen und dann stellt man fest, dass die Leute irgendwie alle schrecklich nett und offen sind und man wirklich viel gemeinsam hat und sich da richtig wohl fühlt. Das kann man gar nicht richtig erklären. Aber dann will man jedenfalls immer wieder hin! 🙂

Faustus

says:

Hups, hatte gar nicht gemerkt, dass ich ins Nölen gekommen bin, sorry dafür. Du hast sicher recht, es ist bei mir nicht so sehr das nicht-trauen. Ich weiß selbst nicht, irgendwie ist diese Vernetzung nie eingetreten. Vielleicht, weils bei mir so phasenweise geht. Mal blogge ich wie verrückt und dann kann ich plötzlich drei Monate gar nicht bloggen… Jedenfalls: Netter Film und gutes Interview. Besonders gefiel mir „Wie, schon wieder?“ Der war echt ein bisschen aus dem Konzept danach 🙂

Sprachspielerin

says:

@Faustus: na, die Vernetzung soll ja auch nicht vorher sondern währenddessen eintreten! 🙂

Bin übrigens gerade gerügt worden, weil ich beim Thema Blog im Interview die Kommentare nicht erwähnt habe. Tut mir leid, ich finde Kommentare in Blogs wahnsinnig wichtig, ist mir in dem Moment bloß irgendwie entfallen…

Literaturluder (Carmen)

says:

Hallo Kaya,

war wirklich sehr lustig das Barcamp und Deinen Eindruck kann ich bestätigen. Zwar bin ich noch nicht so lange in der Szene, aber ich bin jedesmal baff, wie offen und engagiert die Leute sind.
Mit Robert habe ich mich auch sehr gut unterhalten. Werde noch etwas zum Barcamp München auf http://www.itfrontal.de schreiben. Spätestens morgen online.

LG
Carmen

Stefani

says:

Ich stimme Dir zu, 400 Leute sind wirklich viel und demnach auch viele verpasste Gelegenheiten. Zum Glück ist der harte Kern der „Szene“, wenn man will, doch recht überschaubar und man läuft sich sicher öfter über den Weg.

Kann es wirklich sein, dass wir in keiner einzigen Session zusammen waren?! :O

Viele Grüsse aus dem Ländle,

Steffi

Sprachspielerin

says:

Habe versucht, einem Normalmenschen, also Nicht-Internet-Menschen, ein BarCamp zu erklären. Ergebnis war ein seltsamer Blick und die Frage, ob das nur eine Krankheit oder schon eine Obsession sei… 🙂

Letzteres, fürchte ich…

@stefani: wir waren tatsächlich in keiner Session zusammen und sind uns auch sonst wenig über den Weg gelaufen. Naja, das war ja nicht unser letztes BarCamp, denke ich!

Michaela

says:

Tolle Zusammenfassung des WEs. War mein erstes mal auf einem barcamp, aber sicher nicht das Letzte. Super nette Leute, sehr relevante Themen und eine einwandfreie Orga. Danke an alle Beteiligten!

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