Einstellungssituation an Gymnasien nach dem Referendariat in Bayern

Nur 5% der Referendare, die Fächerkombinationen mit Deutsch oder modernen Fremdsprachen haben und jetzt zum Halbjahr 2010 ihr Referendariat beendet haben, bekommen eine Anstellung als Gymnasiallehrer an bayerischen Schulen, während es im letzten Halbjahr noch 100% der Bewerber waren. Während letztes Halbjahr also alle Referendare bis zu Notenschnitten von 3,5 übernommen wurden, liegt der Einstellungsschnitt bei Deutsch/Geschichte (Lehramt Gymnasium) jetzt plötzlich angeblich bei 1,1 usw. (die Zahlen gehen etwas auseinander). Von 90 Referendaren mit Deutsch oder modernen Fremdsprachen werden anscheinend bayernweit nur 4 in den Staatsdienst übernommen. Die Referendare bekommen auch keine Angestelltenverträge, sie müssen sich selbst Aushilfsverträge organisieren (wobei viele Bewerbungsfristen inzwischen schon abgelaufen sind) oder aber Hartz IV beantragen (Arbeitslosenhilfe bekommt man nicht, wenn man zuvor „nur“ als Beamter tätig war). Die Referendare sind hiervon völlig überrascht worden, nur vier Wochen vor Ablauf ihrer Beschäftigung wurde es ihnen bekannt gegeben, sodass sie sich nicht darauf einstellen oder vorbereiten konnten. Der Unterricht an den Gymnasien wird immer mehr von Referendaren statt von fertig ausgebildeten Lehrern oder aber auch von Aushilfen bestritten, denn diese kosten natürlich deutlich weniger. Mehr zu dieser Situation hier beim Bayerischen Philologenverband. Der Philologenverband lädt deshalb zu einer Pressekonferenz mit dem Titel „…ene mene meck und du bist weg! – Dramatische Wende auf dem Arbeitsmarkt für Gymnasiallehrer“, am Dienstag, den 19. Januar 2010, 10.00 Uhr, in der Geschäftsstelle des Bayerischen Philologenverbandes, Implerstraße 25 a, 81371 München (gleich bei der U3/U6-Haltestelle Implerstraße). Es kann sicher nicht schaden, wenn hier viele aktuell betroffene Referendare Präsenz zeigen!

3 Comments for “Einstellungssituation an Gymnasien nach dem Referendariat in Bayern”

Sven

says:

Diese Situation ist doch eigentlich traurig, hört man nicht die gesamte Zeit vom angeblichen Lehrermangel (zumindest hier in Berlin) und dann sowas. Ich glaube man muss sich gar nicht wundern, wenn das Leisungslevel unserer Schüler immer weiter sinkt, wenn Unterricht in Klassen von mindestens 30 Schülern und mehr erteilt wird.

Lieben Gruß
Sven

Forsch

says:

Sei tapfer, das System Schule (und das ist in allen Bundesländern ähnlich) baut nur einen Schreckputz auf, um Dich einzuschüchtern. Mach Deinen Abschluss, das hat Priorität. Nicht verwirren lassen!

Christa

says:

Oh Mann, ich hatte sowas schon befürchtet! Ich bin im Ref in BaWü da jammern ja auch alle was von Lehrermangel und bla, aber mit meiner Kombination Deutsch/Englisch sieht es schlecht aus. Ich hatte immer noch auf Bayern gehofft, aber wenn ich das so lese… aaaaaah.

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