Tröstung
Ich will DeinHerz leckenund die Tränenwegküssen von ihm,es hätscheln und hegenund noch mit dem Salzzwischen den LippenDein Herz kitzelnmit der Zungenspitzebis es lacht.
Ich will DeinHerz leckenund die Tränenwegküssen von ihm,es hätscheln und hegenund noch mit dem Salzzwischen den LippenDein Herz kitzelnmit der Zungenspitzebis es lacht.
Es liegt in meinem Schubfachein Brief an Dich,wie ihn jeder liegen hat,der jemals liebte. Der Brief liegt lang und stillund meistens gut,er zuckt nur manchmal,wälzt sich dannin meinem Blut. Nur selten springtes auf, das Schubfach,enthüllt mir Schmerz,ich lese dannden roten Brief an Dich. Dann wieg ich ihnin meinen Händenund will den Briefzu Dir schon schicken,doch …
Es ist nicht leicht, zu denken, wenn die Orgel spielt. Es ist nicht einfach, nachzudenken, wenn die Orgel Dich bezaubert und bezirzt mit ihren Läufen, wenn sie Dich einwickelt mit ihrem säuselnd sanften Singen, wenn sie Dir Honig ums Maul schmiert, süß, wenn sie Dich lockt und verführt mit ihrem Sirenengesang, sich einschmeichelt bei Dir …
Den Namen Deinritz‘ in mich ein,befreie michvon Schuld und Schmerzund friss mein Herz,erlöse mich,in mich dring ein,und mach mich Dein.
Ich möchte einfach mal wieder in einen Buchladen gehen, stöbern, mir ein oder zwei Bücher aussuchen, sie mit nach Hause nehmen, mich sofort aufs Sofa oder gleich ins Bett fallen lassen und lesen, lesen, genießerisch und stundenlang lesen, nichts sonst. Was hindert mich? Nur die immer weiter wachsenden Stapel von ‚Studienliteratur‘ und Klassikern, die man …
Alban Nikolai Herbst war so freundlich, meinen Text Herbstschmerz; süß, der in der Novemberausgabe von mindestenshaltbar erschienen ist, einem ‚kleinen Lektorat‘ zu unterziehen. Also habe ich die Perspektive deutlicher gemacht, gekürzt und umgeschrieben, hier ist die verbesserte Version: Hingebreitet über den Fluss liegt die Brücke, aus dem Vogelblick, von weit oben, wirkt sie wie ein …
Esst mich, Engel,habt keine Scheu,seid ein Fluss um mich,der mich flüsternd ertränkt,seid ein Seil um den Hals,das mir den Atem nimmt,seid ein Schrei auf den Lippen,der mich ertauben lässt,seid ein Blitzen in den Augen,das mich blind geblendet,habt keine Scheu,beißt in mein Herz,das mich lebend erhältund umbringt.Fresst mich, Engel! angeregt von Gedichten von Alban Nikolai Herbst …
Ich denke oft an meinen Tod, er ist Teil meines Alltags und ich verstehe nicht, wie andere Menschen jeden Gedanken daran verdrängen können. Was mir Sorgen und Angst macht, sind die Tode der anderen, nicht meiner. Ich bin mir oft bewusst, dass im nächsten Moment schon alles vorbei sein kann für mich, wenn ich Auto …
Nach dieser hier gibt es jetzt meine zweite Veröffentlichung bei mindestenshaltbar, diesmal unter dem Titel Herbstschmerz; süß, zu feiern! Man könnte ja meinen, ich sei in vorauseilendem Gehorsam und mit wehenden Fahnen in Helmut Kraussers literarisches Lager der Pathetiker (und bitte nicht: Pathologen) übergelaufen, aber das ist keine neue Entwicklung meines Schreibens. Vielleicht bin ich …
Regen in der Stadt klingt ganz anders als der auf dem Land. Anders klingt das dumpfe, nachgiebige Prasseln auf ein Laubdach oder den weichen Waldboden als das harte, klare Abspringen der Tropfen vom feuchten, festen Beton oder von Blechdächern. Aber beide haben ähnliche Effekte, sie machen dumpf und dunkel, müde und traurig. Ich höre den …