Sommerferien

Da sind sie also, meine wohlverdienten, langen Sommerferien. Um die Prüfungsberichterstattung hier komplett zu machen: das war’s, hiermit ist endlich alles vorbei, auch die letzten Prüfungen sind jetzt überstanden. Die letzten zwei Wochen waren noch einmal sehr, sehr anstrengend, auch weil es immer schwieriger wurde, mich überhaupt zum Lernen aufzuraffen, die Motivation sank von Prüfung zu Prüfung doch stark, die Kraft ließ nach, die Laune wurde nicht besser.

Aber jetzt sind alle 18 Prüfungen vorbei, ich bin fertig mit meinem Staatsexamen in Deutsch, Geschichte und Italienisch und einfach nur sehr erleichtert, dass ich es geschafft habe. Die Ergebnisse der schriftlichen Prüfungen stehen zwar noch aus und kommen erst in den nächsten Wochen per Post ins Haus geflattert, aber bestanden werde ich schon haben und alles andere ist mir momentan ziemlich egal: was auch immer dabei herauskommen mag, ich bin nun einfach glücklich und stolz auf mich.

Und das Gefühl, das ich jetzt habe, gleicht wirklich ein wenig dem, das man vor den richtigen, „großen“ Sommerferien zu Schulzeiten hatte. Da liegt nun eine Vielzahl an Wochen vor mir (in diesem Fall sogar noch mehr als die normalen ‚Schulsommerferien‘), in denen ich nicht allzu viel zu tun habe, die ich füllen kann, wie ich mag, in denen ich frei bin. Die verdiente Erholung und Belohnung.

Es fühlt sich an wie früher, wenn wir in unserem Haus in Südfrankreich angekommen waren, die Schule (jetzt: Uni) schon unvorstellbar weit entrückt war und ich wusste, dass in den nächsten fünf Wochen nichts auf mich wartete als freie Zeit, als Spaziergänge, Ausflüge, Träume, das Meer und der große Bücherstapel, den ich aus der Stadtbibliothek mitgenommen hatte. Und dann verging die Zeit, langsam und sanft, ich schrieb viele lange Briefe an Freunde und der Stapel mit den noch ungelesenen Büchern schmolz vor sich hin. Ein bisschen so ist es jetzt auch und deshalb hoffe ich, dass hier im Blog in Zukunft auch wieder weniger „Alltägliches“ stehen wird und dafür mehr Literarisches, „Prosaisches“ wie „Lyrisches„, es hier aber in jedem Fall wieder deutlich lebendiger zugehen wird.

Was mir jetzt noch bleibt: meinem Lebensmenschen danken, dass er diese Zeit so tapfer an meiner Seite ausgehalten hat. Seinen Job hätte ich nicht haben mögen: mich immer wieder aufmuntern, mich anfeuern, mir andauernd die Daumen drücken, manchmal (selten) meine Tränen trocknen, mir auf die Füße treten und mich zum Lernen antreiben, für mich einkaufen und kochen, mit meinen Launen leben… War sicher nicht immer lustig. Danke dafür und für vieles andere.

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